Die Kürzung einer Witwen- oder Witwerrente auch in der Situation, dass die betreffende Person selbst durch Pflegebedürftigkeit in eine Notlage gerät, sollte im Zuge einer Reform der Hinterbliebenenrente abgeschafft werden. Diesen Vorschlag unterbreitete die Finanzexpertin Margit Winkler in der jüngsten Ausgabe des DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“. Darüber hinaus könnte sie sich bei einer Reform der Witwenrente ein Rentensplitting vorstellen, das deutlich weniger Bürokratie veranlasst, als dies heute der Fall ist. Das Rentensplitting sollte aber gerechter erfolgen als bislang. So sei es entscheidend, ob das gesamte Rentenkonto des abgebenden Partners berücksichtigt wird oder nur die Zeit der gemeinsamen Partnerschaft. Gerade Patchworkfamilien, wie sie heute weit verbreitet sind, werden durch Letzteres benachteiligt.
Halbwaisenrente oft übersehen
Neben ihren Ideen für eine Rentenreform erklärt die Geschäftsführerin des Instituts GenerationenBeratung im Podcast das geltende Recht in der Hinterbliebenenversorgung. Außerdem gibt sie Witwen und Witwern Ratschläge für die Beantragung, damit keine Rentenansprüche verfallen. So konnte sie aus eigener Erfahrung berichten, dass zusätzliche Ansprüche auf eine Halbwaisenrente oft keine Beachtung finden. Diese hat sogar den Vorteil, dass sie im Gegensatz zur Witwenrente bei eigenen Einkünften keine Kürzung erfährt. Auch eine frühzeitige Klärung aller Versicherungs- und Anrechnungszeiten hilft später, wenn die Hinterbliebenenversorgung nach dem Tod des Partners geltend gemacht werden muss.
„Die Witwenrente ist ein äußerst sensibles Thema. Das haben erst unlängst die Vorschläge der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer gezeigt, die für die künftige Hinterbliebenenversorgung ebenfalls ein Rentensplitting vorgeschlagen hatte“, fügt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern hinzu. „Sie erntete dafür heftige Kritik. Dabei wäre eine Vereinfachung der Witwenrente dringend geboten. Wir wissen aus Gesprächen, dass nicht wenige wegen des Aufwandes bei weiteren Einkünften die Beantragung der Witwenrente gleich ganz sein lassen.“
Der DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“ erscheint alle zwei Wochen und ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen im Netz zu finden. Außerdem sind die Ausgaben auf der DIA-Webseite verfügbar.