Inflation belastet die „Corona-Helden“ besonders

Pressemitteilung vom 29. Februar 2024

Inflation belastet die „Corona-Helden“ besonders

Beschäftigte, die während der Pandemie „den Laden am Laufen hielten“, waren anschließend von der Inflation besonders betroffen. Sie haben ohne Lockdown durchgearbeitet, zum Beispiel in der Baubranche oder bei Pflegediensten, hatten daher auch keine Einkommenseinbußen. Da sie aber tendenziell zu den Durchschnitts- oder Geringverdienern gehören, waren sie von der 2022 einsetzenden starken Inflation besonders betroffen. So lautet eine Schlussfolgerung aus der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge („Wenn der Euro an Wert verliert“), die zugleich Bezüge herstellt zu einer Auswertung aus der Pandemiezeit.

Angepasste schränkten sich überdurchschnittlich ein

Menschen mit mittleren oder niedrigen Einkommen spüren die Inflation besonders. Sie werden daher von den Studienautoren Dr. Reiner Braun und Hubertus von Meien (empirica AG Berlin) der Gruppe der „Angepassten“ zugeordnet. Die Angepassten haben sich in allen neun abgefragten Konsumbereichen wegen der Inflation bereits weit überdurchschnittlich eingeschränkt. Von Corona war diese Gruppe hingegen nur durchschnittlich betroffen.

Umgekehrt verhält es sich bei den „Anpassungswilligen“. Dabei handelt es sich tendenziell um Personen, die sich selbst der Oberschicht zurechnen, also zum Beispiel Selbstständige und Freiberufler. Sie hatten während der Pandemie besonders oft Einkommensverluste oder mussten finanzielle Reserven mobilisieren.  „Unter den Bedingungen der hohen Inflation wiederum unterliegen sie lediglich leicht unterdurchschnittlichen Belastungen. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass sie sich nicht schon wieder einschränken wollen. So äußern sie allenfalls Absichten zum Konsumverzicht“, zitiert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern eine Einschätzung der Studie.

Nicht-Angepasste von Corona wenig betroffen

Die „Nicht-Angepassten“ wiederum, also Menschen, die sich ebenfalls meist der Mittel- oder Oberschicht zurechnen, aber bislang kaum auf die Inflation reagieren mussten, waren auch von Corona seltener betroffen als andere, vor allem seltener finanziell. Wohl aber waren diese Personen sehr häufig wegen Corona im Homeoffice. Wie aus der früheren DIA-Studie bekannt ist, konnten vor allem diese Menschen während der Pandemie ihre Ersparnisse sogar ausbauen, weil durch das Homeoffice sowie die geschlossenen Geschäfte und Restaurants viele Konsumausgaben weggefallen sind.


Die Studie basiert auf den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage, die von INSA Consulere im Zeitraum vom 22. bis 30. Mai 2023 durchgeführt wurde. Daran nahmen 2.000 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil.