Berücksichtigt man noch die Unentschlossenen, die zumindest mit teilweisen Auswirkungen rechnen, so gehen mehr als neun Zehntel der Deutschen von mehr oder weniger starken Auswirkungen auf ihre langfristige Vorsorge aus. Dabei gibt es über alle Altersgruppen hinweg eine klare Übereinstimmung in dieser Einschätzung.
In der Erhebung wurde auch der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen erwartet werden, wenn die eurokritischen Kräfte durch die notwendigen Reformschritte und aufwändigen Konsolidierungsmaßnahmen weiter Einfluss auf die politische Entwicklung in Europa bekommen. Die von ihnen forcierten Bestrebungen zu einer Re-Integration in Europa oder gar ein Auseinanderbrechen des Euroraumes halten vier von zehn Befragten für eine Belastung für die Volkswirtschaften und Finanzsysteme und damit zugleich für eine Bedrohung ihrer Altersvorsorge. Auch hier fallen die Einschätzungen in den einzelnen Altersgruppen nahezu übereinstimmend aus.
Entgegen der allgemeinen Skepsis über die Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise wird die Position Deutschlands optimistischer eingeschätzt. Knapp vier Zehntel der Befragten sind der Ansicht, dass Deutschland trotz der Belastungen aus der Eurokrise wieder zur früheren wirtschaftlichen Stärke zurückgefunden hat. Das helfe auch den hiesigen Alterssicherungssystemen, weil die Beschäftigung hoch ist, vermehrt Beiträge in die Umlagesysteme der gesetzlichen Rentenversicherung fließen und Spielraum für betriebliche und private Altersvorsorge entsteht.
„Die Altersvorsorgesparer sind neben den Steuerzahlern diejenige Gruppe der Bevölkerung, die hauptsächlich die Kosten für die Überwindung der Euro-Schuldenkrise schultern müssen. Vielen ist das heute schon bewusst, auch wenn sie die tatsächlichen Auswirkungen erst in der Zukunft spüren werden“, erklärte Klaus Morgenstern, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge.