Wer sich nach der Schule gemeinwohlorientiert engagieren möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) werden unterstützende Tätigkeiten im sozialen Bereich geleistet. Häufig geschieht das in der Kranken- und Altenpflege, der Jugend- und Behindertenhilfe oder der Kinderbetreuung. Alle, die gern an der frischen Luft sind und mit oder in der Natur arbeiten wollen, sollten ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in Betracht ziehen. Ein möglicher Einsatzbereich wäre hier zum Beispiel ein Ökobauernhof oder die Landschaftspflege. Zusätzlich zu diesen zwei klassischen Bereichen besteht auch die Möglichkeit, einen Dienst in den Bereichen Sport, Integration, Kultur oder Zivil- und Katastrophenschutz zu leisten. Voraussetzung ist in jedem Fall die Vollendung der Pflichtschulzeit und ein Alter zwischen 17 und 27 Jahren.
Wie lange dauert ein FSJ/FÖJ?
Ein FSJ/FÖJ dauert in der Regel ein Jahr. Die Mindestdauer beträgt sechs Monate. In Ausnahmefällen können sogar bis zu 24 Monate in einem freiwilligen Jahr verbracht werden.
Tipp: Ein freiwilliges Jahr kann für bestimmte Ausbildungen oder Studiengänge angerechnet werden.
Wie finanziere ich mich?
- Die Teilnehmer erhalten ein vom Träger bzw. von der Einsatzstelle festgelegtes Taschengeld.
- Die Beiträge für Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlt die Einsatzstelle.
- Eltern von jungen Erwachsenen unter 25 Jahren, die ein FSJ/FÖJ absolvieren und sich in der Erstausbildung befinden, haben Anspruch auf Kindergeld, Kinderfreibeträge und andere kinderbezogene Leistungen, wie zum Beispiel Familien-, Orts- und Sozialzuschläge.
Für wen eignet sich ein FSJ/FÖJ?
Ein FSJ / FÖJ eignet sich für alle, die …
- Lust haben, sich für das Gemeinwohl zu engagieren.
- sich persönlich weiterentwickeln und testen wollen, welcher Beruf der richtige ist.
- lernen möchten, Verantwortung für andere Menschen und eigene Projekte zu übernehmen.
Was ist besonders wichtig?
Krankenversicherung
Eine Krankenversicherung ist unbedingt erforderlich und wird während der gesamten Dauer von der Einsatzstelle bezahlt. Wichtig ist allerdings, dass eine eigenständige Mitgliedschaft abgeschlossen wird. Wer bisher über seine Familie mitversichert war, kann diese Familienversicherung während des Freiwilligendienstes ruhen und nach Beendigung des Dienstes wieder aufleben lassen.
Privathaftpflichtversicherung
Eine Privathaftpflichtversicherung ist unverzichtbar. Sie kommt für kleine und große Missgeschicke auf und übernimmt die Zahlung berechtigter Schadenersatzansprüche. Hierbei sind meist sowohl Personen- und Sach- als auch Vermögensschäden versichert. Freiwillige sollten prüfen, ob sie noch bei ihren Eltern mitversichert sind.
Impfstatus
Da man viel mit Menschen zusammenarbeitet, sollte der Impfstatus vor der Aufnahme der Tätigkeit überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Wichtig ist es hierbei, sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen, da die Zeiten für eine Immunisierung sehr stark variieren. Manche Ärzte bieten auch eine extra Impfsprechstunde an.
Gesundheitszeugnis
Abhängig von der Einsatzstelle kann auch ein spezielles Gesundheitszeugnis gefordert werden.