Auch in diesem Jahr hat die unabhängige Jury des Deutschen bAV-Preises, in der das Deutsche Institut für Altersvorsorge durch ihren Sprecher Klaus Morgenstern vertreten ist, herausragende Projekte zur betrieblichen Altersvorsorge ausgezeichnet.
In der Kategorie „Großunternehmen“ wurden die Deutsche Bank AG, Evonik Industries AG, BASF SE und Lindt & Sprüngli GmbH mit dem bAV-Preis 2025 prämiert. Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen überzeugten die Lauterbach Gruppe, die Stiftung Kinder-Hospiz Sternenbrücke sowie die Avery Dennison Europe Holding GmbH & Co. KG die Jury. Die Preisverleihung fand am Abend des 11. März 2025 im Rahmen der Konferenz „Zukunftsmarkt Altersvorsorge“ statt.
Der Preis wurde inzwischen zum zwölften Mal verliehen. Er würdigt erneut innovative und kreative Projekte im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Die eingereichten Projekte sorgten auch in diesem Jahr für große Anerkennung in den Reihen der Jury. „Es ist beeindruckend, wie Großunternehmen die volle Bandbreite der gegebenen Rahmenbedingungen nutzen, um innovative sowie zielgerichtete bAV-Lösungen zu entwickeln“, resümierten die Juroren. Doch nicht nur deutsche Großunternehmen konnten mit Innovationen in der bAV überzeugen. „Auch kleine und kleinste Betriebe können ihren Mitarbeitern eine langfristig tragfähige und substanzielle Altersvorsorge bieten“, betonte Prof. Dr. Martin Werding, Ruhr-Universität Bochum und Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung, der die Preise mit übergab. „Die Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und wirkungsvoll die Lösungen in diesem Bereich sein können.“
Attraktive Vorsorgelösungen
Die bAV spielt eine immer wichtigere Rolle – sowohl bei der Mitarbeiterbindung als auch im Recruiting. Mit dem Renteneintritt der Babyboom-Generation wächst der Druck auf das gesetzliche Rentensystem. Dadurch gewinnt die bAV insbesondere für jüngere Generationen an Bedeutung. Viele Unternehmen nutzen daher individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, um attraktive Vorsorgelösungen anzubieten. „Flexible Modelle, intelligente Gestaltung, Zuschüsse zur Eigenvorsorge und intelligente Wertentwicklungskonzepte machen die bAV zu einem entscheidenden Vorteil für Unternehmen und Beschäftigte“, erklärt Dr. Thomas Jasper, Westeuropa-Chef der bAV-Beratung bei WTW. „Unternehmen, die in eine gut strukturierte bAV investieren, übernehmen nicht nur soziale Verantwortung, sondern stärken vor allem ihre Wettbewerbsfähigkeit im Kampf um Talente. Erfolgsentscheidend ist auch eine zielgruppengerechte digitale Kommunikation. Insbesondere zur effektiven Ansprache von jüngeren Zielgruppen.”
Deutsche Bank belegt Platz 1 unter den Großunternehmen
Um die, je nach Unternehmensgröße, unterschiedlichen Ausgangssituationen angemessen würdigen zu können, wird der deutsche bAV-Preis jährlich in den Kategorien „Großunternehmen“ und „KMU“ verliehen. In der ersten Kategorie schaffte es die Deutsche Bank mit einem neuen Sozialpartnermodell auf den ersten Platz. Sie setzte damit erstmals in der Bankenbranche dieses Modell um. Zielgruppe sind die Mitarbeiter in fünf Postbank-Tochtergesellschaften, die bisher über keine bAV verfügten. Das Risiko für den Arbeitgeber wird durch den pay-and-forget-Ansatz (reine Beitragszusage) des Sozialpartnermodells minimiert. Zudem wird das Opting-out-Verfahren genutzt, um eine breite Teilnahme zu erreichen. Digitalisierte Prozesse und eine angepasste Mitarbeiterkommunikation greifen nahtlos ineinander. Das Resümee der Jury: „In sehr kurzer Zeit wurde eine neuartige, vorbildhafte Zusage effizient und innovativ umgesetzt.“
Lauterbach Gruppe bester Mittelständler
Unter den Klein- und Mittelbetrieben belegte die Lauterbach Gruppe den ersten Rang. Dem Unternehmen sei eine großzügige Lösung für ihre Mitarbeiter gelungen, urteilte die Jury. Lauterbach habe in einem „Dreiklang“ die Versorgung für vergangene Dienstjahre als Altersvorsorgekapital mit einer erdienbaren Rentenanwartschaft aus der Versorgung für zukünftige Dienstjahre und der Möglichkeit kombiniert, Teile des Altersvorsorgekapitals in Wertkonten einzubringen. Das stelle insgesamt ein sehr werthaltiges Gesamtpaket dar. Mit der Entscheidung, die Betriebszugehörigkeit auch rückwirkend zu berücksichtigen und den Beitrag zur bAV an den durchschnittlichen Jahresbruttogehältern zu orientieren, hat das Unternehmen auch finanziell einen mutigen Schritt gewagt.