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Mehr ältere Beschäftigte als je zuvor

Ältere Beschäftigte in Deutschland sind auf dem Vormarsch. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren bemerkenswert angestiegen. Die Gründe dafür sind differenziert wie individuell.

Mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen ist noch im Arbeitsleben aktiv, um die eigenen Rentenansprüche zu erhöhen. Laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) arbeiteten Ende 2023 mehr als 3,8 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren noch sozialversicherungspflichtig. Das sind über 1,1 Millionen ältere Beschäftigte mehr im Vergleich zu fünf Jahren zuvor. Diese Zahlen hat das Info-Portal der DRV (ihre-vorsorge.de) veröffentlicht.

Damit setzt sich trotz globaler Krisen und inländischer wirtschaftlicher Herausforderungen ein Trend fort. Einerseits sind Unternehmen bemüht, ihre Arbeitnehmer länger zu halten. Andererseits sind ältere Beschäftigte fitter als früher und motiviert, ihren Ruhestand noch hinauszuschieben beziehungsweise ihre Rente aufzustocken. Jedenfalls vermeldet die Bundesagentur für Arbeit (BA), dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 60 und 65 im vierten Quartal 2023 um etwa 200.000 auf rund 3,26 Millionen gestiegen ist. Das entspricht mehr als der Hälfte (52,3 Prozent) dieser Altersgruppe.

Über die Regelaltersgrenze hinaus in Arbeit

Auch nach dem 65. Lebensjahr sind und bleiben also viele Menschen weiterhin berufstätig. So gingen fast 590.000 Frauen und Männer im Herbst 2023 einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Darunter waren rund 215.000 im Alter von 65 und 66 Jahren und mehr als 370.000 ältere Beschäftigte jenseits der Regelaltersgrenze.

Zählt man auch die 55- bis 60-Jährigen hinzu, waren Ende 2023 fast acht Millionen Beschäftigte in den elf Jahren bis zur Regelaltersgrenze sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Bundesregierung sieht sich durch diese Entwicklung in ihrer Entscheidung bestätigt, das Renteneintrittsalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre zu erhöhen. Ein Bericht der Ampel-Koalition aus dem Jahr 2022 zeigte, dass 2010 rund 40 Prozent der Menschen zwischen 60 und 65 Jahren erwerbstätig und ein Viertel sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Heute sind es über 60 Prozent, von denen knapp die Hälfte sozialversicherungspflichtig arbeitet. Diese Entwicklung war vor Jahren so kaum vorstellbar.

Statistikamt bestätigt den Trend

Auch Zahlen aus dem Statistischen Bundesamt bestätigen diesen Trend. Danach stieg die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen von 47 Prozent im Jahr 2012 auf 63 Prozent im Jahr 2022. Der Anteil der 65- bis 69-Jährigen, die über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, erhöhte sich im gleichen Zeitraum von elf auf 19 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen die wachsende Bedeutung älterer Beschäftigter, die Notwendigkeit flexibler Arbeitsmodelle sowie zeitgemäßer Rentenregelungen auf dem Arbeitsmarkt.