Die Zahl der Ausländerrenten ist kontinuierlich gestiegen. Doch die meisten ausländischen Rentner bekommen im Alter deutlich weniger als Deutsche.
Nach aktuellen Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wurden im vergangenen Jahr knapp drei Millionen Ausländerrenten an Rentnerinnen und Rentner mit nicht-deutschem Pass überwiesen. Diese Zahl spiegelt die wachsende Gruppe von ausländischen Beschäftigten wider, die Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung geleistet haben beziehungsweise noch leisten.
Von den fast drei Millionen Ausländerrenten entfielen etwa 2,1 Millionen auf Altersrenten. Rund 191.300 Renten gingen an Erwerbsgeminderte und etwa 652.000 an Witwen und Witwer. Darüber hinaus wurden über 49.000 Waisenrenten und rund 1.200 Erziehungsrenten an Ausländer gezahlt. Veröffentlicht hat die DRV diese Zahlen auf dem Online-Portal ihre-vorsorge.de beziehungsweise in der regelmäßig aufgelegten Rentenstatistik-Broschüre.
Obwohl immer mehr Ausländer in das deutsche Rentensystem einzahlen, sind die Rentenbezüge für diese Gruppe im Durchschnitt deutlich niedriger als die Renten für deutsche Ruheständler. Im vergangenen Jahr betrug die durchschnittliche Altersrente für Deutsche 1.163 Euro pro Monat. Ausländer erhielen im Durchschnitt nur 614 Euro. Diese Differenz lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass viele Zuwanderer nur einen Teil ihres Erwerbslebens in Deutschland verbracht haben und daher geringere Beitragszeiten inklusive Versorgungsansprüche vorweisen können. Darüber hinaus waren beziehungsweise sind ausländische Versicherte oft in schlechter bezahlten Jobs beschäftigt, was ebenfalls zu niedrigeren Rentenansprüchen führt.
Rentenhöhe variiert je nach Herkunftsland
Nicht nur bei den Altersrenten, sondern auch bei den Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten zeigen sich deutliche Unterschiede. Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente für Ausländer lag im vergangenen Jahr bei 739 Euro, während Deutsche im Durchschnitt 1.007 Euro erhielten. Bei den Hinterbliebenenrenten war der Unterschied ebenfalls signifikant. Ausländische Witwen erhielten im Durchschnitt 390 Euro, während deutsche Witwen durchschnittlich 820 Euro bezogen. Auch bei den Hinterbliebenenrenten für Männer gibt es Unterschiede: Ausländer erhielten durchschnittlich 300 Euro, Deutsche 428 Euro.
Innerhalb der Gruppe der ausländischen Rentenbezieher gibt es auch Unterschiede in der Höhe der Rentenansprüche je nach Nationalität. Ehemalige Beschäftigte aus nordafrikanischen Ländern wie etwa Marokko und Tunesien sowie aus asiatischen Staaten wie Indien und Jordanien erhielten vergleichsweise hohe Altersrenten. Diese lagen im Durchschnitt zwischen 819 und 860 Euro. Dagegen fielen die Ausländerrenten für ehemalige Arbeitnehmer aus der Ukraine und Litauen wesentlich geringer aus. Hier mussten sich die Bezieher mit durchschnittlich 210 bis 223 Euro zufriedengeben.