Die Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen sind 2019 um 13,7 Prozent auf 416 Milliarden Euro gestiegen (2018: 366 Milliarden Euro).
Die Pensionsvermögen konnten mit diesem Anstieg knapp Schritt halten: Sie stiegen um 12,4 Prozent auf 276 Milliarden Euro (2018: 245 Milliarden Euro). Der Ausfinanzierungsgrad blieb daher nahezu stabil. Er sank 2019 im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 66 Prozent.
Ausfinanzierungsgrad stabil gehalten
„Dank der guten Anlageerträge konnte der Ausfinanzierungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, dennoch stabil gehalten werden“, so Conrads. Die bAV-Expertin führt aus: „Insgesamt zeigt sich über die vergangenen 20 Jahre, dass die DAX-Unternehmen ihre Pensionswerke wetterfest aufgestellt und klug gemanagt haben, so dass Schwankungen des Kapitalmarktumfelds meist gut genutzt oder gut aufgefangen werden konnten.“
Auf und ab beim Rechnungszins
In der Folge der Corona-Krise sank der Rechnungszins im Januar und Februar zunächst spürbar. Im Laufe des März jedoch konnten die Renditen von AA-Unternehmensanleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als zehn Jahren und damit auch der Rechnungszins einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Von einer Trendwende kann jedoch noch nicht gesprochen werden. So können das von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte Anleihenkaufprogramm sowie mögliche Änderungen des Ratings von Unternehmensanleihen den Rechnungszins wieder unter Druck bringen. Die Volatilität des Rechnungszinses wird im Jahr 2020 vermutlich weiter anhalten. Gleichzeitig entwickelt sich auch der Aktienmarkt, der nun Produktionsrückgänge einpreist, ausgesprochen volatil. Willis Towers Watson zufolge zeigen die Kapitalanlagen von Pensionseinrichtungen teilweise einen spürbaren Rückgang.
Im Durchschnitt belaufen sich die Pensionsverpflichtungen auf rund 15 Prozent und die Pensionsvermögen auf rund 10 Prozent der Bilanzsumme der DAX-Unternehmen. Angesichts der positiven Ertragslage wurden den Pensionsvermögen 2019 mit 6,5 Milliarden Euro deutlich weniger zusätzliches Vermögen zugeführt als im Vorjahr (11,8 Milliarden Euro).
Die Studie „DAX-Pensionswerke 2019“ basiert auf den Geschäftsberichten der DAX-Unternehmen, einschließlich der Anhangsangaben zu den Pensionsverpflichtungen sowie weiterer öffentlich zugänglicher Daten. Per 23. März 2020 hatten 26 Indexmitglieder ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vorgelegt. Bei E.ON, Linde, MTU Aero Engines und Wirecard, deren aktuelle Daten noch nicht veröffentlicht sind, hat Willis Towers Watson die Vorjahreswerte berücksichtigt und damit Hochrechnungen durchgeführt.