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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 29.5.2024 Drucken

    Geburtenrate befindet sich im Sinkflug

    Früher gab es die Babyboomer. Inzwischen gibt es immer weniger Kinder. Innerhalb einiger Jahrzehnte fiel die Geburtenrate in Deutschland stark. Ein Trend, der zahlreiche Gründe und eine längere Geschichte hat.

    Das aktuelle Tief der Geburtenrate in Deutschland entspricht dem niedrigsten Stand seit 2009. Eine derart besorgniserregende Entwicklung bleibt zudem die damit verbundene demografische Herausforderung. Dieser sehen sich die meisten EU-Mitgliedsstaaten ausgesetzt. In anderen Ländern liegen die Geburtenraten ebenfalls weit unter dem Niveau, das zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung erforderlich wäre.

    Doch wie kam das alles? Ein kurzer Abriss. Laut den Experten des Statistischen Bundesamts sind die Babyboomer „Kinder und Enkelkinder relativ zahlreicher Generationen“. Vor allem waren es sehr viele junge Menschen, die in familiär gefestigten Strukturen und mit hervorragenden ökonomischen Perspektiven heranwuchsen. Der französische Demograf Patrick Festy bezeichnete diese demografische Periode als „das goldene Familienzeitalter“. Damals betrug die sogenannte „endgültige durchschnittliche Kinderzahl“ zwischen 2,22 (Mütter-Jahrgang 1934) und 1,80 (Mütter-Jahrgang 1944) Kindern je Frau. Heutzutage kaum noch vorstellbare Größen. 

    Mit den Jahren kam der Einbruch

    Erste deutliche Einbrüche bei den Geburtenraten gab es sowohl in West- wie in Ostdeutschland bereits ab Ende der 1960er bis in die 1970er Jahre hinein. Danach verliefen die Entwicklungen in Ost und West unterschiedlich. Nach 1975 schwankte die Geburtenrate in Deutschland beispielsweise für eine längere Zeit zwischen 1,2 und 1,4 Kindern pro Frau. Nach dem Tief von 2009 stieg sie zwischen 2015 und 2021 aufgrund familienpolitischer Anreize und der Zuwanderung von Frauen mit höherer Fertilitätsrate wieder an.

    In Deutschland war die Fertilitätsrate von 1,57 Kindern pro Frau im Jahr 2021 bereits auf 1,46 im Jahr 2022 gefallen. Nunmehr verzeichnen die Statistiker eine Geburtenziffer von 1,36 pro Frau, ermittelt im Herbst 2023. Dieser Rückgang ist deshalb besonders besorgniserregend, da er innerhalb eines so relativ kurzen Zeitraums erfolgte. Zudem sehen die Experten darin den Teil eines längerfristigen Trends, der durch verschiedene sozioökonomische Unsicherheiten und globale Krisen verursacht, begleitet oder verstärkt wird. 

    Adieu Babyboomer-Zeiten

    Aktuell ist das Fertilitätsniveau damit so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht mehr, berichtet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in einer Pressemitteilung. Die Demografie-Experten führen verschiedene Gründe dafür an und plädieren für einen differenzierten Blick auf zukünftige Entwicklungen. Voraussichtlich heißt es jedoch für immer: Adieu, Babyboomer-Zeiten und hohe Geburtenraten, wie auch dieser Fachbeitrag verdeutlicht. Diese anhaltende Reduktion wird langfristig wirtschaftliche und soziale Konsequenzen haben. Das gilt insbesondere in einer überalterten Gesellschaft, in der ein Mangel an jungen Arbeitskräften das Wirtschaftswachstum hemmt und die Aufrechterhaltung der Sozialsysteme erschwert – Stichwort Pflegenotstand. 

    Ähnliche Entwicklung in Frankreich und Dänemark

    Die Gründe für den Rückgang der Geburtenrate in Deutschland sind vielschichtig. Neben den direkten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die anfänglich zu einem Aufschub des Kinderwunsches führten, haben auch die wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Inflation und geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine dazu beigetragen. Im Vergleich dazu sind in Ländern wie Frankreich und Dänemark ähnliche Rückgänge zu verzeichnen, mit Geburtenraten von 1,79 bzw. 1,55 im Jahr 2022. In anderen europäischen Ländern wie Bulgarien und Portugal gibt es allerdings auch gegenläufige Entwicklungen.

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