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Zahl der neugeborenen Kinder auf Zehn-Jahres-Tief

Seit dieser Woche ist es amtlich: Das Statistische Bundesamt hat frische Daten zu den Geburten veröffentlicht. Interessant sind dabei auch die regionalen Unterschiede und der Ländervergleich in Europa.

Im Jahr 2023 kamen in Deutschland 692.989 Kinder zur Welt. Das waren 45.830 oder sechs Prozent Neugeborene weniger als im Jahr 2022. Weniger Kinder als im Jahr 2023 waren in Deutschland zuletzt 2013 geboren worden (682.069). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sank die häufig auch als Geburtenrate bezeichnete zusammengefasste Geburtenziffer 2023 auf 1,35 Kinder je Frau. Angaben zu diesem Rückgang gab es bereits vor dieser Veröffentlichung der Statistiker. Nun reichten sie noch einige interesssante Details nach.

Zum Beispiel zur Entwicklung in den einzelnen Bundesländern, wo die Geburtenziffer überall sank, aber in unterschiedlichem Maße. Besonders stark nahm sie in den nördlichen und östlichen Bundesländern ab. Einige Beispiele: Sachsen (- 10 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (- 9 Prozent) und Brandenburg (- 8 Prozent) sowie Schleswig-Holstein (- 8 Prozent). Im Saarland war der Rückgang mit einem Prozent am schwächsten. Die höchste Geburtenziffer mit 1,46 Kindern je Frau verzeichnete Bremen. Am niedrigsten war die Geburtenhäufigkeit in Berlin mit 1,17 Kindern je Frau.

Die zusammengefasste Geburtenziffer sank 2023 sowohl bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit als auch bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, allerdings ausgehend von unterschiedlichen Niveaus: So sank die Geburtenziffer bei deutschen Frauen von 1,36 auf 1,26 und bei Ausländerinnen von 1,88 auf 1,74 Kinder je Frau. Es waren in den letzten Jahren besonders Frauen mit Migrationshintergrund, die für einen vorübergehenden Anstieg der Geburtenziffer gesorgt hatten.

Geburtenziffer sank auch in vielen anderen Ländern

Aber wie steht Deutschland im internationalen Vergleich mit diesen Werten? Die Daten für das vergangene Jahr liegen dafür noch nicht vor. Daher ein Rückgriff auf Angaben der Europäischen Statistikbehörde Eurostat bis zum Jahr 2022. Ergebnis: In den meisten Staaten der Europäischen Union sanken die Geburtenziffern im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2020, aber auch zum Vor-Corona-Jahr 2019 deutlich. Einen besonders starken Rückgang von zehn Prozent und mehr im Vergleich zu 2021 verzeichneten im Jahr 2022 Estland, Irland, Tschechien, Dänemark und Finnland. Deutlich schwächer als in Deutschland sanken die Geburtenziffern in Italien und Zypern (- 1 Prozent) sowie in Frankreich, Spanien, Polen, Ungarn und Kroatien (jeweils – 3 Prozent). Ein Anstieg wurde 2022 in der EU nur in Portugal (+ 6 Prozent) und Bulgarien (+ 4 Prozent) registriert.