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Sparanlagen bei Banken – eine Frage der Sicherheit 

Laut einer Forsa-Umfrage glaubt nur noch ein Drittel der Bundesbürger, dass ihr Geld bei Banken sicher aufgehoben ist.

Finanzkrise, mickrige Zinsen, Bankpleiten und immer wieder neue Skandale haben über Jahre Zweifel an der Robustheit des Bankensystems geweckt. Viele Anleger haben daher ihre Gelder auf mehrere Banken verteilt, um das Risiko einer eventuellen Bankpleite zu streuen. Wie schnell man an den Abgrund geraten kann, hat das jüngste Beispiel der Credit Suisse gezeigt.

Immerhin gibt es die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bankkunde in der Europäischen Union. Dazu kommen die Sicherungssysteme bei den privaten Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die die Sparguthaben zusätzlich absichern sollen. Doch wie sieht die über 100.000 Euro hinausgehende Sicherung aus? Ist sie wirklich sicher? Experten zweifeln daran. Das gilt umso mehr, als Sparer keinen einklagbaren Rechtsanspruch bei den freiwilligen Sicherungssystemen haben.

Rettungssystem hat Grenzen

Bei den privaten Banken übernimmt der private Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) die über 100.000 Euro hinausgehenden Schäden, allerdings seit 1. Januar 2023 nur noch gedeckelt bis zu einem Betrag von fünf Millionen Euro je Bank. Ab 2025 wird die geschützte Summe nur noch bei drei Millionen Euro liegen und ab 2030 sogar nur noch bei einer Million Euro pro Institut. Sparkassen und Genossenschaftsbanken werben mit einer separaten Institutssicherung innerhalb des eigenen Solidarverbunds, ohne jedoch genau zu beziffern, wie hoch der Schutz im Einzelfall gerät.

Das Problem ist nicht der Einzelfall, sondern wenn sich mehrere Fälle häufen. Dabei geht es um enorme Summen: Laut Bundesbank haben Privatleute knapp zwei Billionen Euro auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten angelegt. Bei einer großen Krise stößt da jedes Rettungssystem an seine Grenzen.

Anleihen als Alternative

Wer deshalb überlegt, sich das nun wieder höhere Zinsniveau zu sichern, sollte daher nicht nur an klassische Bank- und Spareinlagen denken, sondern auch Anleihen in Erwägung ziehen. Insbesondere bei deutschen oder amerikanischen Staatsanleihen ist das Risiko, dass man sein Geld nicht zurückerhält, vernachlässigbar. Andererseits bieten Anleihen den zusätzlichen Vorteil, dass hier sogar Kursgewinne möglich sind, wenn das Zinsniveau wieder sinkt, während Bankzinsen über die Laufzeit festgeschrieben sind.

Depotwerte gehören nicht zum Bankvermögen

Außerdem genießen Wertpapiere im Depot, zum Beispiel Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETF, im Gegensatz zu Spareinlagen bei der Bank ein besonderes Privileg: Wertpapiere werden im Konkursfall einer Bank vom Bankvermögen ausgesondert und fließen – anders als Bankeinlagen – nicht in die Konkursmasse einer Bank ein. Die Depotwerte bleiben dem Depotinhaber also erhalten, während Geld auf Giro- oder Sparkonten unter Umständen im Feuer steht.

Daher der Rat: Wer trotzdem lieber auf Tages- und Festgelder oder Spareinlagen setzt, sollte höhere Anlagesummen auf mehrere Banken verteilen. Achtung: wer ausländische Banken auswählt, sollte darauf achten, welche Einlagensicherung gilt. Bei einigen Banken mit Sitz im Ausland gilt oftmals nur eine geringere nationale Sicherung.


Gastautor Dr. Marc-Oliver Lux ist Experte beim Vermögensverwalter Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.