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Wie viel Geld braucht man im Ruhestand?

Einkommen

Wer für die Altersvorsorge spart, braucht einen Zielbetrag. Wie man diesen für sich festlegt, erklärt Carmen Bandt von der Kidron Vermögensverwaltung.

Gibt es eine Art Faustformel dafür, wie viel Geld jemand im Ruhestand benötigt?

Ja. Dieser Betrag liegt bei etwa 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Aber das ist nur eine Orientierungsgröße. In der Realität kann der Finanzbedarf für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand für jeden Einzelnen anders aussehen. Die entscheidende Frage ist, ab welchem Einkommen sich jemand gut versorgt und sicher fühlt.

Worauf gilt es besonders zu achten, wenn jemand sich darüber Gedanken macht?

Die meisten vergessen die Inflationsrate. Wer heute mit 2.000 Euro pro Monat auskommt, der braucht bei einer Teuerung von 1,5 Prozent im Schnitt in 30 Jahren etwa 3.120 Euro, um sich das Gleiche kaufen zu können wie heute.

Wie kommt jemand dann auf die entsprechende Summe, die man benötigt?

Die kann sich jeder mit einem Annuitätenrechner errechnen, hilfreich kann aber auch ein Berater sein. Im obigen Beispiel kommt man übrigens auf die Summe von rund 650.000 Euro. Die gute Nachricht lautet: mit einem Sparplan lässt sich das erreichen.

Wenn jemand nun eine entsprechende Summe angespart hat, wie geht er bei der Entnahme vor?

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können beispielsweise für grundlegende Ausgaben wie Mietkosten eine Rentenversicherung abschließen, mit der Sie das Langlebigkeitsrisiko absichern. Dann sollte noch etwas übrig bleiben, woraus man seine sonstigen Ausgaben bestreitet. Wer idealerweise mehr Geld zur Verfügung hat, kann von seinen Erträgen, zum Beispiel aus Dividendenzahlungen, leben und zugleich den Kapitalstock erhalten.


Kleine Raten über viele Jahre

Mit beharrlichem Sparen über lange Zeiträume können sich Anleger ein Vermögen aufbauen. Das geht selbst mit kleinen Beträgen. Wer nur 50 Euro im Monat über 30 Jahre bei einer Rendite von sechs Prozent pro Jahr im Schnitt anlegt, kommt nach diesem Zeitraum bei einer eingezahlten Summe von 18.000 Euro auf knapp 49.000 Euro.

Mit höheren Sparraten lassen sich dann aber höhere Beträge erzielen. Wer 200 Euro jeden Monat auf die Seite legt, hat bei einer Verzinsung von sechs Prozent nach 30 Jahren bereits 202.000 Euro. Es ist aber auch nicht unrealistisch eine Verzinsung von acht Prozent anzunehmen. So hat der MSCI World über 30 Jahre im Durchschnitt etwas mehr als acht Prozent gebracht. Wer eine solche Rendite bei einer Sparrate von 200 Euro zugrunde legt, kommt nach 30 Jahren auf rund 300.000 Euro.