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Erwerbsminderung wegen Psyche nimmt zu

Mehr Menschen beziehen wegen psychischer Erkrankungen eine Erwerbsminderungsrente. Doch für Betroffene hat sich mittlerweile einiges verbessert. 

Im Jahr 2020 bekamen erneut mehr Personen erstmals eine Rente wegen Erwerbsminderung (EM-Rente) auf Grund einer psychischen Erkrankung.

Wie das Info-Portal der Deutschen Rentenversicherung „ihre-vorsorge.de“ berichtet, bezogen rund 73.000 Frauen und Männer im vergangenen Jahr eine Erwerbsminderungsrente. Gegenüber dem Jahr 2019 wuchs diese Zahl um etwa 8,4 Prozent beziehungsweise um knapp 5.700 psychisch Erkrankte. Insgesamt erhielt 2020 mit 41,5 Prozent der frühzeitig Verrenteten der größte Teil erstmals eine Rente wegen Erwerbsminderung aufgrund psychischer Erkrankungen.

Noch keine klare Tendenz, aber ein deutlicher Anstieg

Der bisherige Höchststand bei der Zahl von Erwerbsminderungsrenten aufgrund psychischer Erkrankungen wurde im Jahr 2013 mit mehr als 74.700 verzeichnet. In den Folgejahren schwankte dieser Wert. Zwischen 2018 und 2019 wurde mit Werten von 71.700 beziehungsweise 67.300 ein deutlicher Rückgang der psychisch erkrankten Frührentnerinnen und -rentner vermerkt. Doch langfristig ist innerhalb von zwei Dekaden ein deutlicher Anstieg bei EM-Renten aufgrund psychischer Erkrankungen zu beobachten. Im Jahr 2000 hatten erst rund 51.500 Menschen erstmals eine Rente aufgrund einer psychisch-basierten Diagnose erhalten. 

Großes Spektrum psychischer Erkrankungen

Psychische Belastungen oder Sorgen um Familie, Arbeit und Existenz, die zusätzlichen Schub durch gleichermaßen wechselhafte wie anspruchsvolle Pandemiezeiten bekamen, sorgten auch im vergangenen Jahr weiter für ein breites Spektrum psychischer Erkrankungen. Es waren und sind in der Regel Erkrankungen und Diagnosen wie Burn-out, Depressionen, Angststörungen, Suchtprobleme oder Abhängigkeiten und seelische Belastungen, die individuell dazu führten, früher aus dem Erwerbsleben auszusteigen. 

Für Betroffene hat sich manches verbessert

Ein Grund für die erkennbare Zunahme bei den psychischen Erkrankungen ist sicher auch, dass sich Diagnoseverfahren verbessert und die fachliche Expertise bei behandelnden Ärzten zugenommen haben. Zudem sind psychische Erkrankungen kein Tabu-Thema mehr wie in früheren Zeiten. Das führt insgesamt zu weniger Stigmatisierung in der Gesellschaft und zu einer höheren Bereitschaft bei Betroffenen, sich eher zu offenbaren beziehungsweise gezielt Hilfe zu suchen. Auch die DRV bietet Versicherten spezifische Orientierung und Unterstützung bei psychischen Erkrankungen an.