Grundrente mildert Armut im Alter

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25. April 2025

Grundrente mildert Armut im Alter

Grundrenten-Bezieher erhalten einen Zuschlag, falls sie zu langjährigen Geringverdienern zählen. Er soll Altersarmut lindern.

Seit 2021 bekommen langjährige Geringverdiener in Deutschland die Grundrente als finanziellen Zuschlag zur gesetzlichen Altersrente. Ziel dieser Maßnahme ist es, Menschen, die trotz jahrzehntelanger Arbeit geringe Einkommen hatten, im Alter besser abzusichern. Aktuellen Zahlen zufolge profitieren derzeit rund 1,1 Millionen Rentner von der Grundrente. Das entspricht sechs Prozent aller Altersrentner.

Grundrenten-Bezieher bekommen im Durchschnitt einen monatlichen Zuschlag von 96 Euro. Die Höhe variiert jedoch je nach individueller Beitragsleistung und Einkommenssituation. Eine Einkommensprüfung stellt sicher, dass die Grundrente nur bis zu bestimmten Einkommensgrenzen gezahlt wird: 1.250 Euro für Alleinstehende und 1.950 Euro für Paare.

Trotz der Einführung der Grundrente bleibt Altersarmut ein drängendes Problem. Die Zahl der Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind, ist von rund 414.000 im Jahr 2020 auf etwa 469.000 im Jahr 2021 gestiegen. Kritiker bemängeln, dass die Grundrente lediglich eine kleine Verbesserung für langjährig Versicherte darstellt. Sie löst aber keinesfalls das Grundproblem der Altersarmut. Das dokumentieren auch die vom Online-Portal der Deutschen Rentenversicherung – ihre-vorsorge.de – jüngst veröffentlichten Zahlen und Informationen.

Prüfung und Finanzierung bleiben Herausforderungen

Die Grundrente wird aus Steuermitteln finanziert. 2021 wurde der Bundeszuschuss hierfür um 1,4 Milliarden Euro erhöht. Zudem erfordert ein technisch anspruchsvolles Verfahren zur Einkommensprüfung einen kontinuierlichen Datenaustausch zwischen Rentenversicherung und Finanzämtern. Somit sorgen das Prüfverfahren wie die Finanzierung in Zeiten hoher sozialer Kosten für bleibende Herausforderungen bei der Umsetzung.

Die Grundrente ist auch als eine Anerkennung der Lebensleistung von Geringverdienern gedacht. Sie löst aber keinesfalls das Grundproblem der Altersarmut. Für Grundrenten-Bezieher ist dieses Thema längst nicht vom Tisch. Insbesondere weil der finanzielle Zuschlag in Zeiten von steigenden Mieten, hohen Gesundheitskosten und anhaltender Inflation letztlich für die meisten Grundrenten-Bezieher nicht ausreichen dürfte. Viele Senioren nehmen zudem ihre Ansprüche auf Grundsicherung nicht wahr – sei es aus Unkenntnis oder aus Scham. Es bleibt abzuwarten, ob die künftige Bundesregierung mit entsprechenden Reformen das Problem der Altersarmut umfassender angeht.