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Kapitalkraft erhalten trotz Inflation

Steigende Preise sind nicht nur an der Supermarktkasse ein immer größeres Problem. Die Geldentwertung gefährdet langfristige Sparguthaben und Rücklagen für den Ruhestand. Bei ihrer Planung müssen Anleger den Kaufkrafterhalt unbedingt berücksichtigen.

Sie haben Geld gespart? Herzliches Beileid, wenn Sie es auf dem Girokonto, in einer unrentablen Versicherung oder gar unter dem Kopfkissen aufbewahren. Die Inflation vernichtet noch immer rasend schnell Kaufkraft.

In den ersten beiden Monaten 2023 stiegen laut dem Bundesamt für Statistik die deutschen Verbraucherpreise um 8,7 Prozent. Das ist zwar nicht mehr zweistellig und etwas weniger als in so manchem Monat im letzten Jahr. Aber für Sparvermögen bleibt das noch immer ein riesiges Problem. Anleger sollten sich bewusst machen, dass sie sich in zehn Jahren für 10.000 Euro nur noch Waren im heutigen Gegenwert von 4.342 Euro kaufen können. Wenn es so bleibt. Wehrlos sind Sparer dagegen natürlich nicht, denn sie können für ihr Geld Zinsen bekommen. Jedoch wird das wohl nicht reichen. „Wir werden uns weiterhin aufgrund der Überschuldung von Staaten für mehrere Jahre in einem Bereich negativer Realverzinsungen aufhalten müssen“, erklärt Werner Krieger, Geschäftsführer bei der GFA Vermögensverwaltung GmbH aus Herbolzheim.

Zinssteigerungen sind begrenzt

Nur weil die Zentralbanken im Moment mit Leitzinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung Schlagzeilen machen, werden Tagesgeld, Sparbuch & Co. auf absehbare Zeit Vermögenswerte nicht wirklich erhalten können. „Die Voraussetzungen für ein schnelles Bekämpfen der inflationären Phase sind schlechter als früher“, warnt auch Markus Steinbeis, Geschäftsführender Gesellschafter bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung GmbH aus München. Nach Finanzkrise, Coronahilfen und Ukrainekonflikt sind immer mehr Staaten hochverschuldet. Je höher die Zentralbanken das Zinsniveau anheben, desto teurer würde die Refinanzierung und viele Staaten kämen in existenzielle Schwierigkeiten.

Für den normalen Sparer bedeutet das, selbst wenn er sein Geld immer beim allerbesten Zinsanbieter positioniert, wird er sich unter dem Strich immer weniger dafür kaufen können. Klar ist es schön, dass es für den schnell verfügbaren Notfallgroschen wieder attraktive Zinsparkplätze gibt. Aber Tagesgeldlockangebote von zwei bis drei Prozent sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich so nicht mehr realrentabel Rücklagen etwa für ein Eigenheimprojekt oder die Altersvorsorge aufbauen lassen. „Wer sich strategisch langfristig positionieren möchte, sollte das Thema Inflation in seiner Vermögensanlage stark berücksichtigen“, rät Vermögensverwalter Markus Steinbeis.

Auf Inflationsgewinner setzen    

„Rohstoffe, aber auch Gold und Silber sowie weiterhin gut durchfinanzierte Tech-Titel werden interessant“, sagt sein Kollege Werner Krieger. Auch so mancher Aktienwert im grünen Bereich könnte aufgrund der starken Anstrengungen der Regierung nach oben gespült werden. „Vergessen wir auch nicht solide, nicht zu teuer bewertete Unternehmen, deren Angebote man immer braucht. Essen und Trinken bleiben wichtig“, fügt der GFA-Experte hinzu. „Sehr wahrscheinlich werden nicht die Anlageformen, die in den letzten zehn bis 15 Jahren erfolgreich waren, auch in den nächsten zehn bis 15 Jahren am besten abschneiden“, analysiert Markus Steinbeis.

Grundsätzlich haben ihm zufolge Geschäftsmodelle mit Preissetzungsmacht trotz Inflation gute Aussichten. Aktieninvestments in solche Bereiche oder Sachwerte wie Immobilien können helfen, Vermögen trotz Geldentwertung zu erhalten. Eine Gewinngarantie gibt es jedoch nicht. Nicht jedes Unternehmen entwickelt sich wie geplant. Auch Betongold kann in nicht mehr gefragten Lagen oder bei aufwändigen Sanierungspflichten zum Klotz am Bein werden. Hier gilt es, genau Chancen und Risiken abzuwägen und besser nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Aber so lange sichere Zinsanlagen weniger Ertrag bringen, als sie durch die Inflation an Kaufkraft verlieren, bieten solche Investmentformen wenigstens Chancen statt garantierter Kaufkraftverluste.