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Kleiner Anlegerkurs am Beispiel des S&P 500

Der S&P 500 hat aktuell seinen Trendkanal gebrochen und sich unterhalb seiner 50-Tage-Durchschnittslinie eingependelt.

Dies signalisiert, dass der seit Januar laufende Trend charttechnisch gebrochen wurde und in eine neue Phase bzw. in ein neues Marktregime gedreht ist. Das bedeutet nicht, dass der S&P 500 seinen Höchststand in diesem Jahr schon erreicht hat.

Jeder große Trend am Aktienmarkt setzt sich aus kleineren Trends und korrektiven Phasen zusammen. Wenn eine Trendsequenz endet und korrigiert, bereitet sie den Weg für einen neuen Trend vor. Begleitet bzw. verursacht werden diese Zyklen von Anlegeremotionen.

Gefangen in Emotionen

Lassen Sie uns das psychologische Verhaltensmuster von Investoren beleuchten, wenn die Märkte fallen. In der Investorenpsychologie schwindet die Begeisterung von früher und die Nervosität nimmt zu. Während die Märkte weiter nach unten drehen, macht sich Angst, Furcht und Panik breit. Viele emotionale Verzerrungen wirken dann auf Anleger ein.

Das Ergebnis ist, dass der emotional-geleitete bzw. eher undiszipliniert-agierende Anleger bei einem „niedrigeren“ Börsenstand verkauft, bevor sich die Märkte erholen und den nächsten Aufwärtszyklus beginnen.

Anleger kaufen, wenn es wieder teuer ist

Das exakte Gegenteil passiert während des Aufschwungs. Der emotional beeinflusste Anleger wartet auf den Einstieg, bis sich die Märkte „vollständig erholt“ haben. Wenn die Märkte dann steigen, wird dieser Anleger zuversichtlich, euphorisch und investiert in der Regel zu Höchstkursen. Dies ist ein Beispiel für den Status-quo- und Overconfidence-Effekt, bei dem das Selbstvertrauen bzw. das Ego größer ist als die anschließende Rendite. Es ist auch ein Beispiel für die „Fear-Of-Missing-Out“-Verzerrung bei steigenden Marktzyklen (FOMO), weil einen die Angst beschleicht, etwas zu verpassen.

Wer Rendite will, muss Schwankungen mögen

Daher der Rat: Halten Sie Ihre Emotionen im Griff. Anleger, die ihren Emotionen gefolgt sind und sich der Menge anderer emotionaler Anleger anschließen (Herden-Effekt), bereuen es in der Regel. In den letzten 30 Jahren hat der S&P 500-Index durchschnittlich elf Prozent pro Jahr hinzugewonnen, trotz der großen drei Crashs (Dotcom-Blase im Jahr 2000, Finanzkrise von 2008 und die COVID-Hysterie in 2020).

Wenn man am Kapitalmarkt stetige Renditen erzielen will, muss man die Schwankungsbreite der ausgewählten Instrumente akzeptieren. Für diese Anleger können aktiv verwaltete Fonds eine überzeugende Alternative sein. Im Gegensatz zu Delta-1-Produkten, wie passiven Index-Trackern (ETF), werden Mischfonds aktiv verwaltet und können die Allokation mithilfe von Absicherungsinstrumenten oder anderen Anlageklassen anpassen. Diese Flexibilität ermöglicht es dem Fondsmanagement, von Markttrends zu profitieren und Marktineffizienzen auszunutzen, um potenzielle Renditen zu steigern und Risiken zu minimieren.

Strategien für Seitwärts- und Abwärtsphasen

Während langfristige ETF nur Diversifikationsvorteile in steigenden Märkten des von ihnen verfolgten Index bieten, sind ausgewogene Mischfonds strategisch zwischen Anlageklassen oder Instrumenten diversifiziert. In einer Seitwärts- und Korrekturphase können zu Goldengagements und Shortinstrumenten auch Covered-Call-ETF eine sinnvolle Ergänzung sein. Steigt der zugrundeliegende Index stark an, ist der Gewinn des Covered-Call-ETF kleiner als bei den Originalindizes. Marschiert der Index seitwärts, ist er größer, und bei einem fallenden Index bietet die vereinnahmte Prämie des Covered-Call-ETF Anlegern in der Regel einen guten Puffer gegen Verluste.

Folgendes sollten ETF-Anleger berücksichtigen:

In Zeiten der Unsicherheit ist emotionale Disziplin der Schlüssel zum Erfolg. Denken Sie daran: Diamanten entstehen nur unter Druck.


Gastautor Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH in Hamburg. Mehr von diesem und weiteren Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de