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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 3.7.2024 Drucken

    Pharmawerte bleiben weiter ein Dauerbrenner

    Immer mehr Technologien wie beispielsweise Künstliche Intelligenz und Big Data dringen in die medizinische Forschung vor. Die Pharmabranche steht vor einem langfristigen Beschleunigungsschub und großen positiven Veränderungen.

    Abnehmspritzen – über diesen Trend mag man geteilter Meinung sein, aber der Pharmabranche beschert er dennoch hohe Gewinne. Neben dem dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk ist nun unter anderem auch Eli Lilly in die Produktion der begehrten „Schlankmacher“ eingestiegen, dafür baut man in Europa sogar einen Produktionsstandort bei Alzey in Rheinhessen. Dabei sind die Abnehmspritzen eigentlich nur ein Nebenprodukt. Ursprünglich stammen die Wirkstoffe aus der Diabetesforschung. So nebenbei hat man dann auch gemerkt, dass sie als Appetitzügler eingesetzt werden können. Seitdem boomt das Geschäft. Bis 2030 rechnen Experten mit einem jährlichen Branchenumsatz von bis zu 150 Milliarden Dollar. Das bringt den Pharmawerten große Aufmerksamkeit.

    Die Pharmabranche ist aber vor allem aus anderen Gründen gerade dabei, sich neu zu erfinden – allen voran aufgrund des medizinischen Fortschritts. Der hat nämlich in den zurückliegenden Jahren enorm an Schwung gewonnen. Er könnte weiter zulegen, weil neue Technologien wie Künstliche Intelligenz in die Pharmaforschung vordringen. Manche Beobachter sprechen deshalb schon von „Big Tech Pharma“ als neuen Treiber in der Arzneiforschung. Warum umfangreiche teure Studien durchführen, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten belegen sollen, wenn es auch am Computer geht? Die Entstehung von Krankheiten verstehen, vorhersagen und neue Wirkstoffe finden – und das alles mit Hilfe von Algorithmen, Big Data und Künstlicher Intelligenz. So in etwa sieht die Zukunft der Pharmabranche aus.

    Datenmenge überfordert klassische Medizinforschung

    Besonderes Augenmerk legen die Forscher dabei auf die molekulare Ebene. Bei vielen komplexen Erkrankungen sind nämlich die molekularen Zusammenhänge und Abläufe bei der Krankheitsentstehung noch nicht vollständig erfasst. Um diese zu verstehen, kommen verstärkt „Omics-Technologien“ zum Einsatz, die sich mit der Erforschung der Genomik (Gene), der Proteomik (Proteine) und der Metabolomik (Stoffwechselprodukte) befassen. Dabei fallen große Datenmengen an, da nicht nur Einzelheiten untersucht werden, sondern die Gesamtheit aller Gene, Proteine und Stoffwechselprodukte und ihr Zusammenspiel im menschlichen Körper. Die klassische Medizinforschung ist mit der Datenmenge aber überfordert. Big Data und Künstliche Intelligenz helfen hier entscheidend weiter.

    Produktpipeline ist prall gefüllt

    Am Ende könnten nicht nur neue Medikamente entstehen, sondern die gesamte Pharmaforschung wird schneller und effektiver. Noch braucht es laut Fraunhofer Institut durchschnittlich mehr als 13 Jahre, bis ein neues Präparat entwickelt und in den Markt eingeführt ist. Klinische Studien, bei denen ein Wirkstoffkandidat an Patientengruppen getestet wird, machen davon sieben Jahre aus. Mehr als zwei Milliarden Euro kostet es im Schnitt, ein Medikament bis zur Marktreife zu entwickeln. Mit Hilfe der neuen Technologien kann vielleicht schon bald ein großer Teil der Kosten eingespart und die gesamte Entwicklungszeit drastisch reduziert werden. Das wird die Pharmabranche umkrempeln. Viele neue Medikamente könnten in kurzer Zeit auf den Markt drängen. Allein in den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Anzahl der in der Erforschung und Entwicklung befindlichen Medikamente auf über 21.000 mehr als verdoppelt.

    Doch Aktie ist nicht gleich Aktie

    Aber Vorsicht: Nicht jedes Pharmaunternehmen ist attraktiv und bietet Anlegern erfreuliche Renditen. Das sieht man auch an der Entwicklung der Aktienkurse einiger Pharmakonzerne. Sie standen in den zurückliegenden Monaten unter Abgabedruck. Andere Aktien hingegen konnten profitieren und legten zu. Dies zeigt einmal mehr, es erfordert eine Menge Wissen, Zeit, ein gutes Netzwerk und die stetige Analyse der Unternehmen. Vermögensverwalter analysieren den Sektor mittlerweile in engeren Zeitabständen als vorher. Dabei steht immer wieder die Frage, ob eine kurzfristige Überbewertung vorliegt, ob ein Wert gehalten werden soll oder sich ein Nachkauf anbietet.


    VMZ Vermoegensverwaltung, Dr. Markus C. Zschaber, Koeln 25.06.2014

    Gastautor Dr. Markus C. Zschaber ist Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft in Köln. Mehr von diesem und weiteren Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de

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