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Warum ETFs nur in Bullenmärkten lohnen

Weltweit rutschen die Börsen ab. Dax, Dow oder Nikkei verzeichnen ihre größten Tagesverluste seit Jahren. Die Angst hält wieder Einzug an den Märkten. Endlich, könnte man sagen.

Jetzt wird harte Arbeit an fundamentalen Daten wieder wichtig und zahlt sich langfristig aus. Deshalb sollten aktive Fonds gegenüber ETFs bevorzugt werden.

Angstfreie Märkte sind eine absolute Ausnahmeerscheinung. Anstiege fast ohne Schwankungen kommen selten vor. In der Regel gibt es doch den ein oder anderen Rücksetzer. 2017 aber lag die Volatilität so niedrig wie selten. Große Einbrüche fanden nicht statt. Auch in den Jahren zuvor lag die Volatilität eher am unteren Rand. Gute Jahre waren das für Aktienanleger. Sie fuhren eine gute Performance ein und mussten sich fast um nichts kümmern.

Auswahl ist wieder entscheidend

Nicht kümmern, das ist jetzt vorbei. Die jüngsten Schwankungen schärfen den Blick für die eigentliche und durchaus harte Arbeit, die das Anlegen in Aktien bedeutet: die Auswahl der besten Aktien, um das Anlageziel zu erreichen. Nicht zuletzt wegen der stetigen und schwankungsarmen Aufwärtsbewegung haben die ETF in den vergangenen Jahren so viel Zulauf bekommen. Diese Produkte bilden einfach einen Index wie den Dax oder Dow ab und folgen ihm dann auf Gedeih und Verderb.

Bei Flut schwimmen alle Boote oben

Die vergangenen Jahre waren Gedeih: Steigende Märkte, in der Breite anziehende Kurse ließen wenig Spielraum, um den Wert der eigentlichen Aktienauswahl zu erkennen. Wenn von den Notenbanken angeschoben so viel Liquidität in den Markt fließt, profitieren fast wahllos alle Unternehmen – die besten wie die schlechtesten. Indices sind immer eine mehr oder weniger repräsentative Gruppe von Unternehmen, die wegen ihrer Größe oder ihrer Bedeutung zusammengefasst werden. Ob alle diese Unternehmen wirklich gut geführt sind, ob sie in Zukunft Gewinne schreiben oder Verluste machen, interessiert die Indexanbieter zunächst einmal nicht.

So sind manche Banken im Dax noch immer nicht solide für die Zukunft aufgestellt, mancher Auto-Firma drohen Rechtsstreitigkeiten und manche Versicherung kämpft mit den niedrigen Zinsen. Ein sorgfältig prüfender Anleger würde manche der Index-Unternehmen nicht in sein Portfolio nehmen, weil dessen Zahlen nicht gut genug sind. Anders ausgedrückt: es gibt schlichtweg viele bessere Unternehmen als die im Dax versammelten.

Fundamentale Analyse benötigt Ressourcen und Wissen

Diese zu finden, das ist Arbeit. Zahlenwerke müssen analysiert, Kunden, Lieferanten und Management befragt und aus all diesen Daten dann Einschätzungen abgeleitet werden. Fundamentalanalyse benötigt Ressourcen und Wissen. Das sparen sich Anleger, die einen ETF kaufen. Aber sie nehmen sich auch die Chance, besser als der Index abzuschneiden. Noch wichtiger: Langfristig die besseren Ideen zu kaufen, sorgt dafür, dass Kursrückgänge, die in stärker schwankenden Märkten nicht zu vermeiden sind, schneller oder überhaupt wieder aufgeholt werden.

Ängstliche Märkte schauen genauer hin. Nur wer ein solides Geschäftsmodell für die Zukunft zeigt, nur wer ein wirklich gutes Management aufweist, der wird auch Vertrauen von Anlegern erhalten. Dessen Kurse werden wieder steigen. Die schwachen Werte in den Indices aber werden dafür sorgen, dass die Performance der ETFs hinter der des aktiven, auf Fundamentalanalyse gegründeten Managements zurückbleibt. Wer kann, schichte also um.


Ab und zu schreiben Experten für das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), die nicht zum Kernteam gehören. Aber was bedeutet das schon. Gäste empfängt man immer am wärmsten.

Wie Uwe Zimmer. Er ist Geschäftsführer der Fundamental Capital GmbH inWillich.