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Gesundheitsprobleme oder chronische Erkrankungen

Niemand möchte hilfsbedürftig werden und sich eine Zukunft als Pflegefall vorstellen. Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr hoch, dass das Thema Pflege irgendwann einen selbst oder den Partner trifft: Von fünf Ehepaaren werden sich vier damit beschäftigen müssen, da einer der beiden Eheleute intensive Hilfe benötigen wird. Pflegebedürftigkeit ist kein Randthema in Deutschland, sondern betrifft immer mehr Menschen. Allein im letzten Jahrzehnt hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen auf fast fünf Millionen verdoppelt. Dieser Trend wird sehr wahrscheinlich noch einige Zeit anhalten, denn jetzt kommen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer ins entsprechende Alter.

Die Zunahme gesundheitlicher Probleme kann zu einer Neubewertung der finanziellen Planung führen. Menschen beginnen, mehr für Gesundheits- und Pflegevorsorge zu sparen, um im Falle von Krankheiten gut abgesichert zu sein.

Weit unterschätzt: Die Kosten für Pflege

Was kostet Pflege? Kurze Antwort: Im Zweifel mehr als man denkt. Laut einer Umfrage im Auftrag des Paritätischen Wohlfahrtsverbands unterschätzen mehr als drei Viertel der Deutschen die finanzielle Belastung. Im Schnitt sollten Angehörige eines im Heim untergebrachten Pflegebedürftigen laut dem Verband im Moment mit einer monatlichen Belastung von 2.700 Euro rechnen (Stand August 2023). So mancher könnte jetzt denken, da übernimmt sicher die gesetzliche Pflegeversicherung den Löwenanteil. Nein, damit sind die zusätzlichen Kosten gemeint, die nicht durch die staatliche Pflichtpolice abgedeckt sind. Die tatsächlichen Kosten hängen natürlich immer stark vom Einzelfall ab.

Pflegefall als Vermögenskiller

Arm werden durch Pflege, das kann Ihnen nicht passieren? Sind Sie sich da ganz sicher? Der durchschnittliche Rentner hatte 2022 gerade einmal 1.543 Euro monatlich zur Verfügung. Bereits im Vorjahr lagen die durchschnittlichen Ausgaben eines Singlehaushalts für Wohnen, Essen, Kleidung etc. mit 1.658 Euro darüber. Die relativ hohe Inflation der letzten Jahre dürfte hier über die steigenden Preise noch für ein deutlicheres Missverhältnis sorgen. Nicht wenige setzen bereits ohne eine Pflegesituation ihre Ersparnisse ein, um über die Runden zu kommen. Tritt dann diese Belastung hinzu, sind selbst größere Ersparnisse schnell aufgebraucht. Die hohen Aufwendungen im Pflegefall lassen sich zum Teil aus privaten Absicherungen bestreiten, vorausgesetzt es wurde frühzeitig ein Pflegetagegeld oder eine Pflegerente abgeschlossen.

Finanzplanung für die Pflegesituation

Ein solider Finanzplan simuliert die Folgen von Finanzentscheidungen auf die aktuelle und künftige Situation. Er berücksichtigt dabei die direkten und indirekten Auswirkungen, da sich hier oft verschiedene Parameter gegenseitig beeinflussen. Dazu gehört es – auch wenn niemand gern darüber nachdenkt – individuelle Risikofälle abzubilden. Etwa Berufsunfähigkeit, schwere Krankheiten, Scheidung oder eben eine Pflegesituation von einem selbst oder von nahen Angehörigen. Daneben müssen die Kosten einer möglichen Pflegebedürftigkeit unter dem Aspekt der inflationären Entwicklungen und des medizinischen Fortschritts realistisch eingeschätzt werden. Es ist empfehlenswert, sich möglichst frühzeitig den Rat von Experten einzuholen, die zum Beispiel denkbare Unterhaltspflichten für Kinder und Eltern abschätzen und helfen können, sich hierauf vorzubereiten.

Kosten und noch mehr Kosten

Eines wird häufig vergessen oder nicht berücksichtigt: die finanziellen Aufwendungen im Alter nehmen oft in vielen Bereichen zu. Das reicht von den Taxikosten, wenn das Autofahren nicht mehr möglich ist, über den Gartenhelfer bis hin zu den altersgerechten Umbaumaßnahmen eines Eigenheims. Es gibt hier zwar teilweise auch staatliche Zuschüsse oder vergünstigte Kreditkonditionen, aber letztlich müssen die Kosten größtenteils selbst getragen werden. Zusätzlich wird die Unterbringung in Heimen mit gutem Personalschlüssel sicherlich nicht günstiger werden. Um hier keine klaffende Versorgungslücke entstehen zu lassen, sollte man nicht nur für sich selbst, sondern auch für Familienangehörige ein Extrabudget für den Pflegefall bilden. Unterschätzen Sie dabei nicht die dafür nötige Sparleistung, um wirklich für einen Pflegefall vorzusorgen.

Vorsicht vor dem Pflegeirrtum!

Wer meint, man wäre gegen die genannten Risiken aufgrund der gesetzlichen Pflegeversicherung abgesichert, irrt gewaltig. Die vollstationären Kosten auf Mindeststandards werden zwar zunächst vom Amt übernommen, aber danach prüft dieses, wo das Geld zurückgeholt werden kann. Problematisch: Reicht das Geld des Pflegebedürftigen beziehungsweise seines Ehepartners nicht aus, dann müssen zum Teil auch Kinder für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen. Indirekt tun sie das sogar bereits sehr häufig: Bei zum Teil mehreren tausend Euro Zusatzkosten im Monat wird ein möglicher Erbanteil schnell immer schmaler. Was viele nicht wissen: Springt das Sozialamt ein, kann der Staat von den Angehörigen sogar Geld zurückfordern, auch wenn sie es schon vor Jahren zum Kapitalaufbau überlassen bekommen haben. Haben zum Beispiel die Großeltern größere Beträge an die Enkelkinder geschenkt, können diese gezwungen werden, die Geldgeschenke der vergangenen zehn Jahre zurückzugeben.

Rechtssichere Vermögensübergänge beizeiten organisieren

Grundsätzlich gilt: Wer einen Vermögensübergang innerhalb der Familie frühzeitig plant und umsetzt, kann nicht nur alle zehn Jahre Steuerfreibeträge nutzen. Liegt die Schenkung länger als ein Jahrzehnt zurück, kann das Sozialamt in einer Pflegesituation nicht mehr einfach alles rückabwickeln. Selbst wer erst im hohen Alter über seine Nachfolgeplanung nachdenkt, kann durchaus noch handeln. Vermögen, das der eigenen Alterssicherung dient, wird nicht für die Pflegekosten herangezogen. Das schließt auch das selbstgenutzte Eigenheim mit ein, das unter das sogenannte Schonvermögen fällt. Damit das Haus zum Schonvermögen zählt, muss es „angemessen“ sein. Was das genau bedeutet, ist eine Einzelfallentscheidung. Wenn das Haus nicht selbst bewohnt wird und die zu pflegende Person die Pflegekosten nicht mehr zahlen kann, wird das Sozialamt das Haus für die Deckung heranziehen.

Nutzen Sie auch unseren Nießbrauchrechner zur Berechnung steuerfreier Schenkungen.

Flexibel bleiben mit dem Pflege-Wertpapierdepot

Um in einer Pflegesituation in jedem Fall finanziell flexibel zu bleiben, ist es nicht nur wichtig, Geld gut anzulegen. Ein hoher Kontostand bedeutet noch nicht automatisch hohe Verfügbarkeit von Kapital, wenn eine Betreuungssituation eintritt. Es ist entscheidend, den eigenen Willen so zu fixieren, dass er auch dann klar ist, wenn man sich selbst nicht mehr artikulieren kann. Sonst kann Vermögen im Betreuungsfall für alles über das lebensnotwendige Hinausgehende eingefroren werden. Zusätzlich sollten Vertrauenspersonen die nötigen Vollmachten haben, um die Ersparnisse entsprechend den festgelegten Vorgaben einsetzen zu können. Nach diesem wichtigen Schritt stellt sich die Frage: Wie kann ein passendes Pflege- Depot aussehen, das Risiken breit diversifiziert und regelmäßige Erträge bringt? Hier bieten sich folgende Anlageklassen an, die je nach persönlicher Risikoaffinität gewichtet werden sollten:

Wichtig zu wissen: Bei einem Anlagedepot muss man mit Wertschwankungen leben können.

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