Jeder Umbruch hat Einfluss auf Ihr Haushaltsbudget. Daher ist es wichtig, einen realistischen Blick auf Ihre aktuelle und zukünftige finanzielle Lage zu werfen. Planen Sie Ihr Budget so, dass Sie, wenn möglich, zusätzliche finanzielle Spielräume schaffen. Dadurch haben Sie mehr Flexibilität, um Ihre noch offenen finanziellen Ziele zu erreichen.
Analysieren Sie dazu Ihre Ausgaben im Detail. Teilen Sie diese einmal kritisch in die Kategorien „notwendig“, „angenehm“ und „überflüssig“ ein. So erkennen Sie leichter, an welchen Stellen Einsparungen möglich wären.
Einnahmen im Ruhestand einschätzen
Erstellen Sie zunächst eine Liste Ihrer monatlichen Einnahmen. Dazu gehören Gehalt, Nebeneinkünfte, staatliche Unterstützung, Zinsen und Ähnliches. Nutzen Sie Ihre Renteninformation als Grundlage, um Ihre voraussichtlichen Einnahmen im Ruhestand abzuschätzen. Prüfen Sie alle relevanten Unterlagen, wie Betriebsrenten oder private Rentenversicherungen, und notieren Sie die niedrigsten Werte für eine sichere Kalkulation. Beachten Sie dabei nur die Nettorente, da von der Bruttorente noch Abzüge für Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern erfolgen (als grobe Faustregel kann man 20 % ansetzen).
Prüfen Sie Ihre Ansprüche regelmäßig in der Digitalen Rentenübersicht. Wer noch nicht auf der Plattform angemeldet ist, sollte es nun spätestens tun.
Vermögenswerte berücksichtigen
Auch Einnahmen aus Ihrem Vermögen zählen im Ruhestand dazu. Ziehen Sie jedoch noch bestehende Kredite ab, um den tatsächlichen Betrag zu ermitteln. Entscheiden Sie, ob Sie das Vermögen zur Aufstockung der Rente nutzen, ausgeben oder vererben wollen. Überlegen Sie, wie lange das Geld reichen soll – ob durch eine lebenslange Sofortrente oder durch Entnahmen aus einem Fonds.
Finanzbedarf im Alter kalkulieren
Im Anschluss führen Sie alle Ihre Ausgaben auf. Starten Sie mit den regelmäßigen Ausgaben – wie Miete, Strom oder Vereinsmitgliedschaften. Nutzen Sie hierfür Ihre Kontoauszüge der letzten zwölf Monate. Jährliche Kosten (wie Versicherungen) sollten Sie auf einen monatlichen Betrag umrechnen. Anschließend erfassen Sie die tagtäglichen, variablen Ausgaben, etwa für Lebensmittel, Kleidung oder Freizeitaktivitäten. Je detaillierter Sie dabei vorgehen, desto klarer wird Ihr finanzieller Überblick.
Vergleichen Sie Ihre Einnahmen mit den Ausgaben, um zu sehen, wie viel Geld Ihnen am Monatsende übrig bleibt. Ziehen Sie etwa 80 % Ihrer aktuellen Ausgaben von den errechneten monatlichen Einnahmen ab. Reicht der Betrag nicht aus, entsteht eine Versorgungslücke, die Sie durch zusätzliche Maßnahmen schließen sollten.
Einnahmen und Ausgaben lassen sich leicht und übersichtlich in einem Haushaltsbuch erfassen. Alternativ gibt es auch zahlreiche kostenlose Apps, die Ihnen helfen können, ein digitales Haushaltsbuch zu führen und Ihre Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten, wie z. B. Spendee, Monefy, Money Manager.