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Gesundheitsprobleme

Ein gesundheitlicher Einschnitt kann das Bewusstsein für die eigene Verletzlichkeit und den finanziellen Bedarf im Alter schärfen. Viele Menschen beginnen nach gesundheitlichen Problemen, verstärkt in ihre Altersvorsorge zu investieren, sei es durch private Rentenversicherungen oder spezielle Pflegeversicherungen, um für spätere Eventualitäten abgesichert zu sein.

1. Private Altersvorsorge stärken: Vorsorge trotz gesundheitlicher Einschränkungen

Nach einem gesundheitlichen Einschnitt kann es sinnvoll sein, die eigene Altersvorsorge zu überdenken und zu verstärken, um auf zukünftige Eventualitäten besser vorbereitet zu sein.

a) Private Rentenversicherungen

Eine private Rentenversicherung bietet ergänzende Sicherheit, wenn man aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in den Ruhestand gehen muss oder durch eine lange Krankheitsphase geringere Rentenansprüche erwirbt.

Es gibt zwei Hauptarten privater Rentenversicherungen: die klassische Rentenversicherung, die eine garantierte Rente auszahlt, und die fondsgebundene Rentenversicherung, die höhere Renditechancen bietet, aber auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist.

Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollten frühzeitig prüfen, wie sie ihre Vorsorge über eine private Rentenversicherung aufstocken können, um mögliche Lücken in der gesetzlichen Rente zu schließen. Voraussetzung ist natürlich, dass sie trotz der Einschränkungen über die finanziellen Mittel dafür verfügen.

b) Regelmäßige Sparraten und Vorsorgepläne

Auch bei gesundheitlichen Problemen sollte man weiterhin versuchen, in regelmäßigen Abständen in die eigene Altersvorsorge einzuzahlen. ETF-Sparpläne, Aktienfonds oder private Rentenversicherungen bieten flexible Lösungen, um langfristig Kapital für das Alter aufzubauen.

Automatisierte Sparpläne können dabei helfen, konstant Beiträge zu leisten, ohne dass man ständig aktiv werden muss. Das ist besonders wichtig, wenn gesundheitliche Probleme zu Einschränkungen bei der Arbeitstätigkeit führen.

2. Absicherung gegen Berufsunfähigkeit

Eine der größten finanziellen Herausforderungen nach gesundheitlichen Problemen ist das Risiko der Berufsunfähigkeit. Wenn man durch Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten, können erhebliche Einkommensverluste entstehen, die sich direkt auf die Altersvorsorge auswirken. Hier ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) von entscheidender Bedeutung.

a) Bedeutung der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor den finanziellen Folgen, wenn man seinen Beruf aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben kann. Sie zahlt eine monatliche Rente, die den Verdienstausfall teilweise ausgleichen kann.

Ohne eine BU sinken die Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung, was zu erheblichen Lücken in der Altersvorsorge führen kann. Eine BU hilft, diese Lücken zu füllen und den Lebensstandard trotz gesundheitlicher Probleme aufrechtzuerhalten.

b) Wann eine BU abgeschlossen werden sollte

Eine BU sollte idealerweise abgeschlossen werden, bevor gesundheitliche Probleme auftreten, da sie in der Regel nur zu guten Konditionen angeboten wird, wenn man gesund ist.

Wer bereits gesundheitliche Probleme hat, sollte dennoch versuchen, eine BU zu bekommen, auch wenn dies oft schwieriger und teurer ist. Es gibt spezialisierte Versicherungen, die auch für Menschen mit Vorerkrankungen Optionen bieten.

3. Pflegeversicherung als Schutz für den Pflegefall

Ein gesundheitlicher Einschnitt kann das Risiko erhöhen, später pflegebedürftig zu werden. Eine Pflegezusatzversicherung ist daher eine sinnvolle Absicherung, um im Pflegefall nicht auf finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein oder große Teile des Vermögens aufbrauchen zu müssen.

a) Pflegezusatzversicherung abschließen

Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland deckt nur einen Teil der Kosten im Pflegefall. Um die verbleibende Lücke zu schließen, kann eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll sein. Sie bietet entweder ein Pflegetagegeld, erstattet Pflegekosten oder zahlt im Pflegefall eine monatliche Rente aus.

Gerade nach gesundheitlichen Problemen kann die Wahrscheinlichkeit steigen, dass man später auf Pflege angewiesen ist. Eine Pflegezusatzversicherung hilft, die finanzielle Belastung für sich selbst und die Familie zu minimieren.

b) Pflegerente oder Pflegekostenversicherung?

Bei der Wahl der Pflegezusatzversicherung gibt es unterschiedliche Modelle. Eine Pflegerentenversicherung zahlt eine monatliche Rente im Pflegefall, während eine Pflegekostenversicherung einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten übernimmt.

Welche Option am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Umständen ab. Wer sicherstellen möchte, dass ein fester Betrag zur Verfügung steht, sollte eine Pflegerentenversicherung in Betracht ziehen. Wer sich hingegen an den tatsächlichen Pflegekosten orientieren möchte, kann sich für eine Pflegekostenversicherung entscheiden.

4. Steuerliche Vorteile nutzen

Wer nach gesundheitlichen Problemen verstärkt in seine Altersvorsorge investieren möchte, sollte auch die steuerlichen Vorteile nutzen, die Altersvorsorgeprodukte bieten.

a) Rürup-Rente für Selbstständige und Besserverdiener

Besonders für Selbstständige oder gut verdienende Personen kann die Rürup-Rente eine attraktive Altersvorsorgemöglichkeit sein. Sie bietet hohe steuerliche Abzugsmöglichkeiten, da die Beiträge in die Rürup-Rente zu einem großen Teil von der Steuer abgesetzt werden können.

Auch für Personen mit gesundheitlichen Problemen kann die Rürup-Rente sinnvoll sein, da sie lebenslange Rentenzahlungen bietet und nicht gekündigt werden kann.

b) Steuerliche Vorteile bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)

Wer weiterhin erwerbstätig ist, sollte die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) ausschöpfen. Hier werden die Beiträge direkt vom Bruttogehalt abgeführt, was die Steuerlast mindert. Zusätzlich unterstützen Arbeitgeber die bAV durch Zuschüsse, bei der Entgeltumwandlung verpflichtend mit pauschal 15 Prozent der Beiträge, alles andere ist freiwillig.

Für Menschen mit gesundheitlichen Problemen ist es ratsam, die bAV zu überprüfen und gegebenenfalls zu erhöhen, um die Altersvorsorge weiter abzusichern.

5. Zusätzliche Absicherung für die Familie

Nach einem gesundheitlichen Einschnitt ist es oft wichtig, auch an die Absicherung der Familie zu denken, insbesondere wenn man der Hauptverdiener ist. Eine Risikolebensversicherung kann dabei helfen, den Partner und die Kinder abzusichern.

a) Risikolebensversicherung

Eine Risikolebensversicherung zahlt im Todesfall eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus. Dies kann den Lebensstandard der Familie sichern, insbesondere wenn man nach gesundheitlichen Problemen fürchten muss, dass das Einkommen stark reduziert wird.

Diese Versicherung ist besonders für Familien mit kleinen Kindern oder finanziellen Verpflichtungen wie einer Immobilie sinnvoll.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Beitrag zur Vorsorge bei Pflegebedürftigkeit.