Ein Drittel der Deutschen glaubt keinesfalls, dass eine Integration der großen Zahl von Flüchtlingen, die derzeit in unser Land kommen und aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, erfolgreich gelingt. Elf Prozent hingegen sind sich sicher, dass Deutschland diese Aufgabe schaffen wird. Erkennbar optimistischer gestimmt sind jüngere Bürger. Rund jeder Fünfte zwischen 18 und 25 Jahren meint, dass eine Integration bestimmt möglich ist. Das ergab eine Umfrage im Rahmen des „Deutschland-Trend“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), die vom Kölner Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde.
Eine Belastung der deutschen Sozialsysteme, zum Beispiel im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung und durch eine sich vermehrende Altersarmut, erwartet knapp die Hälfte der Befragten. Rund ein Drittel legt sich noch nicht fest, weil die Auswirkungen heute noch gar nicht absehbar seien. Die Älteren (46 bis 65 Jahre) geben häufiger (41 Prozent) an, dass heute noch nicht absehbar ist, ob daraus Belastungen für die deutschen Sozialsysteme resultieren. Knapp jeder Fünfte meint hingegen, dass sich der Zuzug vieler jüngerer Zuwanderer wegen der Alterung unserer Gesellschaft positiv für die hiesigen Alterssicherungssysteme auswirken wird. Auch bei dieser Frage zeigt sich die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen deutlich optimistischer.
Große Skepsis herrscht bei der Frage, ob die vielen Zuwanderer schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Gut ein Drittel vertritt die Ansicht, dass dies bestimmt nicht gelingen werde. Ein weiteres Drittel zweifelt zumindest daran. Mit zunehmendem Alter wächst diese Skepsis. Auf der anderen Seite glaubt etwa jeder Fünfte in der jüngeren Altersgruppe bestimmt beziehungsweise wahrscheinlich an eine zügige Integration in den Arbeitsmarkt.
Mehrheit bezweifelt Handlungsfähigkeit der Europäischen Union in der Flüchtlingskrise
Deutlich mehr als die Hälfte der Deutschen glaubt eher nicht beziehungsweise überhaupt nicht daran, dass sich die Europäische Union auf ein einheitliches Vorgehen in der gegenwärtigen Flüchtlingskrise einigen kann. Ältere sind deutlich skeptischer als Befragte in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre. Unter den 46- bis 65-Jährigen sind immerhin 74 Prozent der Auffassung, dass sich die EU-Mitgliedsländer nicht auf eine einheitliche Strategie im Umgang mit den Flüchtlingen verständigen werden. Ähnlich skeptisch fallen die Erwartungen darüber aus, ob es zu einer faireren Verteilung der Flüchtlinge in Europa und damit zu einer Entlastung der deutschen Sozialsysteme kommen wird. 70 Prozent gehen nicht davon aus. Nur eine kleine Minderheit von 14 Prozent rechnet mehr oder weniger damit. Auch bei dieser Frage sind die Jüngeren ein wenig optimistischer.